SpacePenguins virtueller Eisbrecher: Pinguin-Schule - Tips und Tricks zu KDE

Tips und Tricks zu KDE 4 - Begrifflichkeiten
Panel/Kontrollleiste: Die "Startleiste" am unteren Bildschirmrand (oder am oberen/rechten/linken - man kann an jedem Bildschirmrand ein Panel befestigen). Nicht zu verwechseln mit Kicker, der Startleiste von KDE3.

Widget, Applet, Plasmoid: Die kleinen Miniprogramme, die auf dem Desktop oder im Panel sitzen

Containment: Ein Container für Plasmoide/n. Der Desktop und das Panel sind Beispiele für Containments.

Desktop: Arbeitsfläche - die große mehr oder weniger freie Fläche, wo das/die Panel und die Widgets drauf liegen. Linux hat mehrere davon, die z.B. über die entsprechende Anzeige im Panel (den sog. Pager) gewechselt werden können. Man kann auf den Desktops unterschiedliche Programmfenster geöffnet haben, auf Desktop 1 z.B. das Mailprogramm und den Browser, auf Desktop 2 das Bildbearbeitungsprogramm und auf Desktop 3 die Textverarbeitung - dient der Übersichtlichkeit. Man kann Fenster über die Bildschirmränder (oder den Pager) auf einen anderen Desktop schieben.

Pager: Arbeitsflächen-Umschalter für das Panel oder den Desktop. Zeigt die Anzahl der verfügbaren virtuellen Desktops als Schaltflächen und je nach Konfiguration die Desktop-Nummer oder deren Namen an und die Umrisse und Symbole der jeweils darauf geöffneten Fenster. Kann leider nicht mehr wie in KDE3 das Hintergrundbild des Desktops anzeigen.

Cashew: Das Logo der neuen sog. Plasma-Oberfläche. Manch einer spricht ketzerisch auch von Nuß oder Erdnuß (die Meinungen über dieses Element gehen arg auseinander). Sitzt i.d.R. in der oberen rechten Ecke des Bildschirms (kann aber auch bei entsperrten Widgets an eine Bildschirmseite oder in eine andere Ecke gezogen werden) und öffnet auf Linksklick ein kleines Menü, um die Widgets zu sperren/entsperren (das geht auch per Rechtsklick auf die Arbeitsfläche) und die neuen "Aktivitäten" zu managen. Im Zweifelsfall ignorieren. Das Panel hat sein eigenes Cashew, wenn die Miniprogramme entsperrt sind. Nötig für die Konfiguration des Panels (Größe, Ausrichtung, Symbole anordnen oder hinzufügen/entfernen). Mit Plasma 5 ist das Cashew Geschichte, das Symbol für das Desktop- und Panel-Menü wurde durch ein besser als Menü erkennbares ersetzt. Ausserdem ist die Schaltfläche für das Desktop-Menü in Plasma 5 komplett ausblendbar (über die Systemeinstellungen).

Dashboard: Wenn man temporär die Widgets, die auf dem Desktop liegen, anzeigen lassen will, ohne die Fenster zu schließen, öffnet man das sog. Dashboard. Es zeigt die Widgets über den geöffneten Fenstern an. Dabei ist der Bildschirm abgedunkelt, nur die Widgets bleiben hell. Hat man mehrere Aktivitäten eingerichtet, zeigt das Dashboard die Widgets der jeweiligen Aktivität. Man kann auch auch ein separates Dashboard einrichten. Um das Dashboard anzuzeigen, kann man sich ein ensprechendes Widget als Symbol ins Panel legen und/oder eine Tastenkombination definieren und/oder einen Bildschirmrand oder eine -ecke als maussensitiv dafür definieren.

Activity/Aktivität: Eine Schicht/Ebene, die über den Desktop gelegt wird. Sie beinhaltet das Wallpaper und die Widgets. Man kann mehrere Aktivitäten anlegen mit unterschiedlichen Widgets und verschiedenen Wallpapern und zwischen ihnen wechseln. Wechselt man die Aktivität, wechseln Wallpaper und Widgets, aber die offenen Programm-Fenster sind auf jeder Aktivität gleich. Eine Aktivität kann entweder als "Ordner-Ansicht" konfiguriert werden (das entspricht dem klassischen Desktop, auf dem man Symbole und Dateien ablegen kann) oder als "Arbeitsfläche" (was ich gerne "Plasma-Desktop" bzw. "Plasma-Arbeitsfläche" nenne, um das deutlich zu differenzieren). Ist eine Aktivität als "Arbeitsfläche" konfiguriert, benötigt man eine Art "Container", um den Inhalt des Desktop-Ordners anzuzeigen, das sog. Ordner-Ansichts-Widget.
Um die Aktivitäten zu wechseln, gibt es ein Widget ähnlich dem Pager, die sog. "Aktivitätsleiste", die man sich auf den Desktop oder, meiner Meinung nach sinnvoller da die Panels auf jeder Aktivität angezeigt werden, in ein Panel holen kann.

Wallpaper: Hintergrundbild für die Arbeitsfläche. Wird in KDE/Plasma5 nicht mehr pro virtuellem Desktop vergeben, sondern pro Aktivität. Diesen Zustand gab es schonmal - von KDE 4.0 - 4.2 - im Gegensatz zu den KDE4-Anfängen hat man aber bei Plasma5 derzeit keine Möglichkeit, Aktivitäten mit den Desktops zu verknüpfen, um ein individuelles Wallpaper pro Desktop zu haben, Abhilfe ist von den Entwicklern nicht geplant, Funktion wurde bewusst entfernt (Stand Plasma 5.4).

Splash, Splashscreen: hier: Startbildschirm von KDE mit i.d.R. blinkenden Symbolen zur Verdeutlichung des Ladevorgangs der grafischen Oberfläche

KRunner: Ausführen-Dialog, aufrufbar mit der Tastenkombination "Alt-F2". Kann mehr als nur Programme aufrufen, kann auch Rechnen (Syntax: =1+1), Internet-Adressen im Standard-Browser aufrufen und einiges mehr. Einfach mal auf den Schraubenschlüssel links oder das Fragezeichen rechts klicken, um einen Eindruck zu bekommen. Sucht standardmäßig befehlsorientiert, kann aber auch (über das Schraubenschlüsselsymbol) auf aufgabenorientierte Suche umgeschaltet werden ("Quicksand"). Die aufgabenorientierte Suche wurde mit Plasma 5 abgeschafft.

Kickoff: das Startmenü von KDE4 (nach wie vor auch K-Menü genannt). Hat im Gegensatz zum klassischen K-Menü Reiter/Tabs. Wenn man in Kickoff in eine Programm-Kategorie wechselt, schiebt sie sich komplett über die vorherige Ansicht, zurückgehen kann man über einen Button, der am linken Menürand eingeblendet wird. Das klassiche K-Menü ist aber ebenfalls als Widget vorhanden. Eine weitere Menü-Alternative ist

Lancelot: konfigurierbarer als Kickoff (aber meiner Meinung nach noch nicht konfigurierbar genug, um übersichtlich zu wirken), aber auch langsamer. Zeigt mehrere Spalten nebeneinander an, erinnert ein wenig an das gute alte Tasty-Menü, das es für KDE3 gab.

Yakuake: Ausklapp-Konsole für die Befehlseingabe, aufrufbar mit der Taste F12

Dolphin: Dateimanager von KDE4 - öffnet sich automatisch im Persönlichen Ordner, wenn normal aufgerufen

Icons/Icon-Theme: Symbole/Symbol-Sammlung für Programme, Dateien, Geräte etc. - das Standard-Icon-Theme von KDE4 ist Oxygen. Die Symbolnamen sind nun logisch so aufgebaut, daß ein "übergeordnetes" Icon verwendet wird, wenn für eine Datei oder einen Ordner ein nicht-existierendes Symbol definiert ist, das den gleichen Wortstamm hat. Schwer zu erklären...
Beispiel: Ich habe in einem Icon-Theme die Icons "folder-documents-text" und "folder-documents-spreadsheet" und verwende sie für zwei Ordner. Dann wechsle ich das Icon-Theme. Das neue Icon-Theme hat diese beiden Icons nicht. In KDE3 wurde in dem Fall ein "unbekannt" Symbol im Dateimanager angezeigt. In KDE4 dagegen wird das wortstamm-übergeordnete Symbol verwendet, also hier "folder-documents" so vorhanden bzw. einfach "folder" (in jedem Fall vorhanden), so daß immer ein Icon angezeigt wird. Ich finde das einfach nur genial! Leider sind nicht alle Icon-Themes, die für KDE4 in Umlauf sind, von den Dateinamen her so logisch aufgebaut, weil dieses neue Vorgehen vielleicht noch nicht allen aufgefallen ist... Liebe Icon-Theme-Entwickler, denkt doch einfach mal darüber nach, ein Icon statt "folder-amarok.png" z.B. "folder-sound-amarok.png" zu nennen, um es der "Familie" "folder-sound" zuzuordnen oder ein Icon "folder-text.png" "folder-documents-text.png"...

Buttons: allgemein für Schaltflächen. Die Buttons der Programmwerkzeugleisten sind sehr gut anpassbar an die eigenen Bedürfnisse: Man kann eigene Icons für die Schaltflächen vergeben, Text unter oder neben den Icons der Schaltflächen anzeigen lassen (oder gar nicht) und die Symbolgröße von 16x16 bis 48x48 Pixel anpassen (Standard). Nach manueller Bearbeitung der Icon-Theme-Konfigurationsdatei kann man auch noch größere Symbole für die Schaltflächen einstellen.

Brotkrumen, breadcrumbs: die Verzeichnis-Schaltflächen, die statt der Adresszeile in Dolphin angezeigt werden, zwischen dem Bereich mit den Dateien/Ordnern und der Werkzeugleiste. Die Brotkrumen sind interaktiv, also anklickbar. Man kann über sie ein oder mehrere Verzeichnisse zurückgehen. Klickt man auf einen freien Platz am Ende der Brotkrumen-Zeile, wird die editierbare Adressezeile sichtbar.

Nepomuk: Grundlage für den "semantischen" Desktop von KDE4, erlaubt Dateibewertungen und -beschreibungen und die Suche danach. Wird zusammen mit Strigi benötigt, um Datei-Informationen in Anwendungen anzuzeigen.

Strigi: Datei-Indizierungsdienst von KDE4, zuständig für die Desktop-Suche und das Einspielen von Datei-Informationen in Nepomuk, somit unerläßlich für die Anzeige von Datei-Meta-Informationen wie z.B. die Bild-Abmessungen im Dolphin-Dateimanager.

Baloo: Desktop-Suche der KDE/Plasma-Oberfläche, Ersatz für Strigi und Nepomuk

Akonadi: Datenbank-Dienst für alle KDE4 PIM-Anwendungen (Personal Information Management wie KMail, KOrganizer, Kontact). Ohne Akonadi kein Adressbuch, kein Kalender etc.

Solid: zuständig für die Geräte-Einbindung wie USB-Sticks, CDs...

Phonon: die Multimedia-Schnittstelle von KDE4

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